Der Graue Star (Katarakt) bezeichnet eine Trübung der Augenlinse. Hauptsymptom ist ein langsame, schmerzlose Sehverschlechterung. Diese Linsentrübung verursacht verschwommenes Sehen, zunehmende Blendung oder auch veränderte Kontrastwahrnehmung. Die einzige Methode, den Grauen Star wirkungsvoll zu behandeln, ist die Graue Star Operation (Katarakt Operation). Dabei wird die getrübte Linse durch eine künstliche Linse (Kunstlinse oder Intraokularlinse) ersetzt. Danach ist die Sicht ist wieder klar.

Die Graue Star Operation ist die am häufigsten durchgeführte Operation – in Österreich werden etwa 80.000 Menschen jährlich durch das Entfernen der trüben Linse wieder zu klarer Sicht verholfen. In der Regel wird diese Operation in örtlicher Betäubung durchgeführt und ist nahezu schmerzfrei.

Mein Tätigkeits- und Forschungsschwerpunkt ist die innovative minimal-invasive Katarakt Chirurgie. Mein Interesse ist dabei nicht nur die Graue Star Operation sondern liegt besonders auf neuen Implantaten, wie Linsen zur Behandlung von Alterssichtigkeit (beispielsweise Multifokal- oder EDOF Linsen) und neuen Operations-Technologien, wie der Einsatz des Femtosekunden-Lasers in der Kataraktchirurgie.

Durch meine langjährige Tätigkeit als Augenchirurgin und universitäre Erfahrung auf diesem Gebiet kann ich Sie gerne vor Ihrer Grauen Star Operation ausführlich über alle Optionen und Alternativen beraten und mit Ihnen gemeinsam eine optimale Lösung für Sie und Ihr Auge finden.

Graue Star Operation

Häufig gestellte Fragen

Durch die langsame Trübung der natürlichen Augenlinse kommt es zu

  • zunehmend verschwommer Sicht
  • die Farben erscheinen blasser
  • die Blendung nimmt zu (was besonders beim Autofahren in der Nacht als störend empfunden wird)
  • die Brille passt eventuell nicht mehr

Der richtige Zeitpunkt für die Graue Star Operation wird bei jedem Patienten individuell nach einer ausführlichen Untersuchung im persönlichen Gespräch mit Ihrer Augenärztin oder Ihrem Augenarzt festgelegt. Ausschlaggebend ist, ob Sie durch den Grauen Star im täglichen Leben beeinträchtigt sind.

Das häufigste Verfahren der Kataraktoperation ist die sogenannte Phakoemulsifikation:

Zuerst wird das Auge mit Augentropfen örtlich betäubt. Durch einen kleinen Schnitt (Mikroinzision) wird das Auge eröffnet. Anschließend wird ein Teil der Linsenkapsel entfernt. Mittels hochfrequenter Ultraschall- Schwingungen (Phakoemulsifikation) wird die trübe Linse verflüssigt und absaugt. Zurück bleibt der klare leere Kapselsack, in den nun die neue Kunstlinse einsetzt werden kann.

Diese hochmoderne Operationstechnik hat den Vorteil, dass der Augapfel für die Operation nur sehr wenig geöffnet werden muss. Die kleinen Öffnungen verschließen sich von selbst und sind danach wasserdicht. Nur in Ausnahmefällen werden sie zusätzlich durch feinste Nähte gesichert.

Die Kunstlinse (Intraokularlinse) besteht aus Kunststoff wie Acrylate oder Silikone. Moderne Linsen werden für die Implantation gefaltet, sodass sie durch eine sehr kleine Öffnung ins Auge implantiert werden können. Der optisch wirksame Teil der Kunstlinse hat einen Durchmesser von sechs Millimetern. Stabile Bügel sorgen für einen sicheren Sitz in der Linsenkapsel. Der Körper verträgt diese Kunststofflinsen sehr gut – die Implantate können lebenslang im Auge bleiben.

  • Am Ende der Kataraktoperation bekommen Sie eine durchsichtige Schutzschale. Diese bleibt meist bis zum nächsten Tag über dem Auge und soll auch in der ersten Woche nach der Operation nachts getragen werden. Das ist wichtig, damit Sie nicht versehentlich am Auge reiben.
  • Sie bekommen entzündungshemmende Augentropfen verordnet, die Sie zuverlässig nehmen müssen.
  • Fitness darf sofort betrieben werden. Sport bei dem die Möglichkeit einer Augenverletzung besteht sollte in den ersten zwei Wochen unterlassen werden
  • Vorsichtiges Waschen des Gesichts mit geschlossenen Augen und sauberem Wasser ist nach der Operation möglich. Achten Sie allerdings darauf, nicht am Auge zu reiben und vermeiden Sie direkten Augenkontakt mit verunreinigtem Wasser, Shampoo oder Seife.
  • Autofahren ist erst nach einer postoperativen augenärztlichen Kontrolle mit Sehtest erlaubt.
  • Wegen der Gefahr einer Infektion durch Keime in der Erde sollten Sie in den ersten zwei Wochen nach der Operation auf Gartenarbeit verzichten.
  • Sauna und Schwimmbadbesuche sollten Sie in den ersten zwei Wochen nach der Operation wegen der Infektionsgefahr vermeiden.

Nach der Kataraktoperation wird Ihre Augenärztin oder Ihr Augenarzt mit Ihnen Termine für Kontrolluntersuchungen vereinbaren, die Sie auf jeden Fall einhalten sollen. Die Wahrscheinlichkeit, dass nach der Operation Komplikationen auftauchen, ist sehr gering. Sollten Sie dennoch:

  • eine Verschlechterung bemerken
  • Schmerzen haben
  • das Auge stark gerötet sein oder
  • Sie deutlich schlechter sehen

kontaktieren Sie unverzüglich Ihre Augenärztin oder Ihren Augenarzt oder suchen Sie eine augenärztliche Notfallambulanz auf!

Eine Verbesserung des Sehens tritt meist in den ersten Tagen nach der Kataraktoperation ein. Die endgültige Sehschärfe kann auch erst in den darauffolgenden Wochen nach der OP erreicht werden.

Durch moderne Kunstlinsen ist es möglich Sehfehler, wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung gleichzeitig mit der Grauen Star Operation zu korrigieren. Es gibt auch Speziallinsen, die die Alterssichtigkeit (Presbyopie) korrigieren und ein nahezu brillenfreies Leben ermöglichen.

Die Auswahl der passenden Linse erfolgt auf Grund der Bauart Ihres Auges und Ihren persönlichen Anforderungen und Wünsche an Ihr Sehen. Ich berate Sie gerne und wähle gemeinsam mit Ihnen die für Sie individuell am besten geeignete Linse.

In manchen Fällen kann es nach Monaten oder Jahren wieder zu einer allmählichen Sehverschlechterung kommen – ein Nachstar ist entstanden. Zellen, die bei der Operation im Kapselsack verblieben sind können langsam wieder wachsen und die Kapsel trüben. Diese Trübung kann mittels kurzem schmerzlosem Eingriff mit einem Laser (Nachstar Laser, Nd:YAG Kapsulotomie) endgültig beseitigt werden. Danach ist gutes Sehen wieder möglich.

Mittels Standard Kunstlinsen haben wir die Möglichkeit bei der Grauen Star Operation auch Kurz- oder Weitsichtigkeit zu korrigieren. Nach der Operation brauchen Sie in den allermeisten Fällen keine Brille für die Ferne, zumeist jedoch eine Lese- oder Bildschirmbrille.

Moderne Speziallinsen können auch Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) und sogar Alterssichtigkeit (Presbyopie) verbessern.

Damit werden wir den steigenden Bedürfnissen und Ansprüchen unserer Patienten gerecht, das Sehen deutlich zu verbessern und unabhängig von einer Brille zu werden. Denn ein Leben ohne Brille beziehungsweise weitgehende Brillenfreiheit bedeutet, ein hohes Maß an Lebensqualität wieder zu erlangen.

Standardmäßig wird eine Monofokallinse implantiert. Mit dieser Linse ist das Sehen ohne Brille in der Regel entweder nur in der Ferne oder in der Nähe möglich. Für die jeweils andere Distanz ist weiterhin eine Brille nötig.

Alternativ dazu gibt es die Möglichkeit, eine Multifokallinse (Mehrstärkenlinse) zu implantieren. Mit dieser Linse haben Sie die Chance, großteils auf Ihre Brille verzichten zu können – sowohl in der Ferne als auch in der Nähe.

Auch EDOF Linsen (extended-depth-of-focus Linsen; Linsen mit erweiterter Schärfentiefe) können das brillenlose Sehen in mehreren Distanzen, in diesem Fall Ferne und Zwischenbereich, ermöglichen.

Torische Linsen können eine vorbestehende Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) korrigieren.

Die neueste Entwicklung in der modernen Katarktchirurgie ist der Femtosekundenlaser, der bei der Femtosekundenlaser- assistierten Kataraktoperation (FLACS, femtosecond laser-assisted cataract surgery) eingesetzt wird und computergesteuert hochpräzise Schnitte im Auge durchführt.

Die Femto- Graue Star Operation mit der neuen Technologie erfolgt in zwei Schritten, einem vom Laser durchgeführten und einem vom Chirurgen manuell vorgenommenen. Der Femtosekundenlaser kann die Eröffnung der Linsenkapsel (Kapsulotomie), die Zerteilung der getrübten Linse (Linsenfragmentierung) und die Schnitte durch die Hornhaut durchführen. Auch Bogeninzisionen zur Korrektur einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) sind mit dem Laser möglich. Danach saugt der Chirurg die vorfragmentierte Linse mit wenig Ultraschallenergie ab und implantiert die Kunstlinse.